DAS RENNSCHWEIN BERICHTET…

Ob wir laufen oder gehen – Rennschwein Ludmilla ist immer dabei!

Hier berichtet sie euch, was sie dabei erlebt.
Lasst euch gesagt sein, ihre Geschichten sind farbenfroh und lustig.
…und das Beste ist, sie kommt dabei schnell auf den Punkt.


Warum ist eine Marathonstrecke genau 42,195 Kilometer lang

Nicht nur in Deutschland sind Marathonläufe ein beliebtes Event. Der Sport hat Anhänger auf der ganzen Welt. Und auf der ganzen Welt beträgt die Länge einer Marathonstrecke genau 42 Kilometer und 195 Meter. Aber woher kommt diese krumme Zahl und was steckt dahinter?
Weit verbreitet ist der Mythos, schon im antiken Griechenland wäre genau diese Strecke gelaufen worden. Der vermeintliche Ursprung: Im Jahre 490 v. Chr. soll ein Bote von Athen nach Sparta gelaufen sein. Heutzutage ist aber umstritten, ob die Strecke wirklich knapp vierzig Kilometer lang war.
Hunderte Jahre später entwickelte sich diese Geschichte zu einer Legende weiter, in der ein Läufer die Strecke von Marathon nach Athen überbrückte. Dort soll er den Sieg in der Schlacht von Marathon verkündet haben.
In Anlehnung an diese Legende wurde 1896 bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen die Länge der Strecke in der neuen Disziplin – dem Marathonlauf – auf 40 Kilometer festgelegt. Durch die Legende erhielt der Marathonlauf übrigens auch seinen Namen.
Aber das Rätsel um die Streckenlänge klärt diese Geschichte immer noch nicht. Denn die zusätzlichen 2,195 Kilometer entstammen einer anderen Zeit.
Der wirkliche Ursprung: Die Olympischen Spiele in London 1908
1908 fanden die Olympischen Spiele in London statt. Auch ein Marathonlauf stand natürlich auf dem Plan. Nur mit der Streckenlänge nahm man es nicht so genau. Da die Teilnehmer von Schloss Windsor bis ins Stadion laufen sollten, betrug die angedachte Strecke schon zwei Kilometer mehr als die eigentlich vorgegebenen vierzig Kilometer.
Die mysteriösen 195 Meter sind aber Queen Alexandra zuzuschreiben. Sie forderte persönlich, den Lauf genau vor ihrer Loge im Stadion enden zu lassen. Auf diesen königlichen Wunsch hin verlängerte man also den Lauf auf eine bekannte Länge: genau 42,195 Kilometer.
Da die Bedingungen ab diesem Zeitpunkt immer gleich sein sollten, vereinheitlichte man die Streckenlänge. Die Londoner 42,195 Kilometer setzten sich durch und werden seit 1921 weltweit bei jedem Marathon gelaufen.
Autorin:
Isabel Kauka
Verwendete Quellen:
Giga.de: Marathon Länge
Netzathleten.de: Laufen: Warum ist ein Marathon genau 42,195 km lang?


Wie bei einem Marathon die Zeit gemessen wird

Race Result stattet einen großen Teil der Laufveranstaltungen in Deutschland mit seinen Systemen aus. Besonders stolz ist man auf die faltbare Bodenantenne.
Von JOSEFINE RUSAK, HANS-BÖCKLER-BERUFSKOLLEG, MÜNSTER
Die faltbare Bodenantenne ist ein Empfänger der besonderen Art.
Es ist der 14. Oktober 2018, ein warmer und sonniger Tag in München. Im Olympiapark beginnen 21.096 Läufer den München-Marathon. Alle Läufer tragen einen Chip auf der Rückseite ihrer Startnummer und laufen durch denselben Startbogen.
Durch dieses System ist es möglich, dass alle Teilnehmer, die am Ende denselben Bogen mit der Aufschrift „Ziel“ passieren, auch wissen, wie lange sie für die gut 42 Kilometer gebraucht haben. Sekunden nach dem Zieleinlauf können sie im Internet Zeit und Plazierung sehen.
In Pfinztal bei Karlsruhe hat die Race Result AG ihren Sitz. 2009 gründeten Sönke Petersen, Nikias Klohr und Thorsten Vogel das Unternehmen. Im vergangenen Jahr habe man einen Umsatz von 10,3 Millionen Euro erzielt, sagt Vorstand Petersen.
Auch international unterwegs
Das Unternehmen gehört nach eigenen Angaben zu den global führenden Unternehmen für Zeitmesstechnik. Man habe die Branche „ganz schön aufgemischt“, behauptet der Online-Marketingmanager Dennis Meckler. Heute arbeiten in Pfinztal 52 Mitarbeiter, 2017 waren es 35.
Race Result stellt die Soft- und die Hardware für die Zeitmessung und das Teilnehmermanagement von Ausdauersportarten her. Die Systeme werden unter vielen anderen beim Köln Marathon und der großen „Rock’n’Roll“-Marathon-Serie in den Vereinigten Staaten verwendet.
„In Deutschland sind wir Marktführer“, sagt Meckler, „mehr als die Hälfte der Laufveranstaltungen werden mit den Systemen von Race Result ausgeführt.“ Race Result bietet zwei Systeme an: das Passiv- und das Aktivsystem.
Das Aktivsystem ist robuster
Auf der Rückseite der Startnummern befindet sich ein kleiner Transponder, der in Schaumstoff eingefasst ist. Dieser Chip ist so programmiert worden, dass er „weiß“, welche Nummer er durch Start und Ziel begleiten muss. Kommt der Läufer ins Ziel, wird seine Zeit gestoppt und in eine Liste eingetragen.
Dieses Passivsystem wird für Läufe und Radrennen verwendet – wo keine extremen Bedingungen wie Wasser oder hohe Geschwindigkeiten herrschen. Eine Startnummer mit Transponder kostet ab 1,32 Euro netto. Kauft man 5000 Startnummern, beträgt der Preis 1,21 Euro. Eine Rolle mit 1000 Transpondern kostet 990 Euro.
Für andere Veranstaltungen reicht dieses Passivsystem nicht aus. Bei Langstreckentriathlons und Motorsportveranstaltungen bekommt der Sportler einen größeren Transponder, der am Hand- oder Fußgelenk oder am Fahrrad getragen wird. Das Aktivsystem ist robuster und vor allem wasserdicht. Auch ist es leistungsfähiger; der Transponder kann bis zu 250 Stundenkilometern standhalten.
Bodenantenne spart Zeit
Im Gegensatz zum Passivsystem, das ein Einwegprodukt ist, hält ein Aktivsystem-Transponder bis zu fünf Jahre. Auch in der Genauigkeit der Zeitnahme gibt es Unterschiede. „Die Transponder können eine Genauigkeit von 0,2 bis hin zu 0,004 Sekunden haben“, erklärt Meckler. Ein Active-Pro-V2-Transponder kostet 50 Euro und, wenn man 500 Stück kauft, 35 Euro.
Die Transponder allein sind aber ziemlich nutzlos. Zu jedem Sender gehört ein Empfänger – der die Form einer faltbaren Bodenantenne hat. Dieses Zeitmesssystem wandelt die Daten, die der Chip beim Passieren der Antenne sendet, so um, dass der Sportler genau weiß, wie schnell er war und welche Plazierung er hat.
Race Result hat mit der faltbaren Bodenantenne eine Neuerung in die Branche gebracht. Bei großen Veranstaltungen müssen die Straßen oft Stunden vor dem Start gesperrt werden, um die Systeme aufzubauen. Mit der faltbaren Bodenantenne muss das nur eine Person machen, und es dauert nur eine Minute.
Nur für die Straße
Die Bodenantenne mit Decoder kostet rund 4000 Euro. „Für die faltbare Bodenantenne haben wir vor kurzem das Patent erhalten. Das war für uns ein Erfolg, denn drei Unternehmen haben schon versucht, dieses System nachzubauen“, sagt Meckler.
Race Result stellt nur Zeitmessungssysteme für die Straße, nicht für die Leichtathletikbahn her. „Unsere Bodenantenne ist 3 Zentimeter hoch, was die Sprinter beim Zieleinlauf stören würde“, erklärt Meckler. Hinzu komme, dass das Passivsystem mit 0,2 Sekunden nicht genau genug für solche Wettkämpfe sei.
Die Produktion ist komplett digitalisiert. „Wir machen so viel wie möglich selbst. Wir haben eine eigene Elektronikproduktion und montieren alles im Headquarter“, sagt Meckler. Bis auf das Grundgerüst der Zeitmessung sind alle Systeme, die Race Result anbietet, eine Eigenentwicklung.
Trend zum „Live-Tracking“
Eine Bodenantenne muss viel aushalten: viele Schritte, Wasser, Schlamm, Dreck. „Metall ist für uns keine Option, es führt zu Störungen in der Zeitnahme, deswegen sind wir an den Kunststoff gebunden.“
„Die Vereinigten Staaten sind zu einem unserer wichtigsten Märkte geworden“, sagt Meckler. Als nächstes wolle man neue Märkte in Asien und Südamerika ansteuern. Distributoren gibt es in ganz Europa, in Amerika und Australien.
Die Entwicklung geht in Richtung Live-Tracking. Dabei ist es möglich, den Sportler auf der Strecke in Echtzeit zu verfolgen. Das System ist eine Erweiterung in Form einer Box, die mit dem Transponder kommuniziert und so über den Live-Standort informiert. „Wir haben solch ein System schon, das wollen wir auf jeden Fall noch ausbauen.“
Der Artikel stammt aus dem Schülerprojekt „Jugend und Wirtschaft“, das die F.A.Z. gemeinsam mit dem Bundesverband deutscher Banken veranstaltet.
Quelle: F.A.Z.